Warum Virtual Reality in der maritimen und Offshore-Industrie die Zukunft hat

Warum Virtual Reality in der maritimen und Offshore-Industrie die Zukunft hat

Obwohl Schifffahrt und Offshore oft zusammen genannt werden, sind sie zwei spezifische Märkte mit ihrer eigenen Charakteristik und Möglichkeiten.

Schifffahrt: Verschärfung der internationalen Gesetzgebung
Die Schifffahrt ist ursprünglich ein traditioneller Sektor der sich kennzeichnet durch eine relativ geringe Gewinnspanne und einen starken Fokus auf Kosteneinsparungen. Aufgrund einiger größerer Vorfälle, wie der Untergang der Titanic (1912), die Torrey Canyon (1967) und der Brand auf der Scandinavian Star (1990) wurde es den nationalen Regierungen zunehmend klar, dass die Sicherheit in der Schifffahrt im Völkerrecht gewährleistet werden muss. Der Unfall mit der Costa Concordia im Jahre 2012, bestätigte diese Ansicht.


Offshore: wachsendes Bewusstsein für Sicherheitsinteresse
Der Offshore-Bereich hat in seiner relativ kurzen Existenz bereits mehrere größere Zwischenfälle gekannt. Trotz der großen Margen und des innovativen Umfelds wurde die Sicherheit in diesem Sektor seit langem vernachlässigt. Aber nach der Katastrophe auf der Bohrplattform Ekofisk Bravo (1977) und den Ölproduktionsplattformen Piper Alpha (1988) und Deepwater Horizon (2010) ist eine branchenweite Erkenntnis entstanden, dass Sicherheit kein Luxus ist, sondern ein harter Teil des Geschäftsrisikos. Damit erhöht sich auch die Notwendigkeit, die Menschen in Sicherheitsprotokollen, Verfahren, Kommunikation und Krisenmanagement einzuüben.
Demzufolge sieht man gegenwärtig sowohl in der Schifffahrt wie auch im Offshore-Bereich eine wachsende Nachfrage nach effizienten, kosteneffektiven Trainingslösungen. Virtual Reality ist dabei aus verschiedenen Gründen eine der attraktivsten Möglichkeiten.


Vorteile von Virtual Reality
Mit Virtual Reality können Sie auf einfache Weise Vorfälle aus der Vergangenheit rekonstruieren, um damit Lern-Momente für die Zukunft zu kreieren. Außerdem macht Virtual Reality es möglich realistische Szenarien der Sicherheitsrisiken, die kennzeichnend sind für diese Sektoren, zu gestalten. So können Sie mit Virtual Reality eine gute Grundlage für das Sicherheits- und das Umgebungsbewusstseins-Training an Bord von Schiffen und / oder Plattformen legen.


STCW Trainingskonzept
Ein gutes Beispiel für die Anwendung von Virtual Reality ist eine Hybrid-Trainingslösung für die internationale Schifffahrt, die XVR Simulation gemeinsam mit Falck Safety Services und Saphire Complete Training Concepts entwickelt hat.
Der Anlass dieses Konzept zu entwickeln war die jüngste Verschärfung der internationalen Vorschriften für Sicherheitstrainings in der Schifffahrt (STCW). Dieses Gesetz ermöglicht die Einführung von neuen modernen Trainingsmethoden, wie Virtual Reality und webbasiertes Lernen.

Das Trainingskonzept besteht aus achtzehn 40-Fuß-Containern und bietet eine realistische Schiffsumgebung einschließlich der wichtigsten Risikobereiche: Maschinenraum, Werkstatt, Waschküche, Küche und die Räumlichkeiten der Besatzung. Neben diesem realistisch geformten Bereich ist die Ausbildungsstätte mit einem kompletten Simulationszentrum, in der Form einer Schiffsbrücke und einen Maschinenkontrollraum, ausgestattet.
Die von Falck Safety Services angebotenen Kurse mit diesem Konzept sind eine Kombination aus realistischem Training und Simulationstraining basierend auf der Verwendung von Virtual Reality. Auf diese Weise unterstützen die Studenten sich gegenseitig, um in jedem der verschiedenen Bereiche die für das Training erforderlich sind, kompetent zu sein. Die erfahrenen Ausbilder sorgen dafür, dass dies innerhalb der Regeln durchgeführt wird und Sie steuern das Szenario, von einem zentralen Beobachtungsraum aus, an.


Weniger Schulungstage, gleiche Qualität
Ein wichtiger Vorteil dieser hybriden Trainings-Lösung ist die Zeitersparnis: ein vollständiges STCW Auffrischungstraining kann von einem 7 Tägigen Klassenunterricht auf bis zu 4-5 Tage interaktives Training verkürzt werden. Darüber hinaus gehen Sie mit dieser Verringerung der Trainingstage auf den starken Wunsch der Industrie ein, um die Ausbildungskosten zu minimieren, ohne Kompromisse bezüglich der Qualität des Produktes.

Inzwischen haben unter anderem Boskalis, der größte niederländische maritimer Dienstleistungserbringer und die Holland America Line (HAL) diese Trainings-Lösung angewendet . Die HAL überlegt zurzeit all ihre nautischen und technischen Offiziere auf diese Weise zu trainieren. Schwestergesellschaft Kreuzfahrtreederei Carnival UK Group aus Southampton (VK) hat diesen Schritt bereits vollzogen und wird all ihre 850 nautischen und technischen Offiziere auf diese Weise trainieren.


Weiterentwicklung
Natürlich haben wir noch viel Ehrgeiz, dieses Ausbildungskonzept weiter zu entwickeln. Beispielsweise mit der Zugabe eines Wassernebelsystems, so dass auch hiermit trainiert werden kann und dies ein Bestandteil der realistischen Erfahrung werden kann. Es liegt ebenfalls ein Plan vor, um dieses Ausbildungskonzept mit einem Krisenmanagements-Modul zu erweitern.
Die bisher erzielten Ergebnisse, die sehr positiven Reaktionen der Teilnehmer und das große Interesse aus dem Markt, stärken meine Überzeugung, dass Virtual Reality die Zukunft ist für das Einüben von Sicherheitsverfahren, für die Unfallbekämpfung und für das Krisenmanagement im Maritimen - und Offshore Sektor.

Sind Sie in diesem Sektor tätig und möchten Sie mehr über die Vorteile von Virtual Reality für Ausbildungsfragen erfahren? Nehmen Sie unverbindlich Kontakt zu mir auf.


Tim Lodder war als Schiffsoffizier für die Holland America Line für die Navigation, die Schiffssicherheit und den Schutz verantwortlich. Nach seiner maritimen Karriere arbeitete er für Falck Safety Services, wo er für die Einführung des Hybriden Trainingskonzeptes im globalen maritimen Bereich zuständig war. Seit März 2015 arbeitet er als Business Development Manager Maritime & Offshore für XVR Simulation.