Wie man in fünf Schritten eine effektive Übung in XVR einrichtet

Wie man in fünf Schritten eine effektive Übung in XVR einrichtet

Etwas, das ich öfters sehe, wenn ich Kunden besuche ist, dass Ausbilder die Tendenz haben bei der Vorbereitung einer Übung sofort in XVR zu bauen. Das Risiko dabei ist, dass Sie zuviel mit Ihrem eigenen Ausbilderblick auf dem Computer arbeiten. Man bekommt dadurch zwar ein schönes Szenario, aber es ist unklar, ob alle Elemente in diesem Szenario auch wirklich dazu beitragen Ihre Lernziele zu erreichen.

Um Lehrer bei der Gestaltung einer effektiven Übung zu helfen, haben wir einen Ablaufplan entwickelt, der auf eine langjährige Erfahrung in der weltweiten Begleitung von Übungen für Rettungsdienste beruht:

Schritt 1: Die erste Bestandsaufnahme

In diesem ersten Schritt definieren Sie, im Großen und Ganzen, mit welchem Szenario Sie üben möchten. Dies hängt von einer Reihe von Faktoren ab; ist diese Übung zum Beispiel Teil Ihres festen Übungsprogramms? Oder gibt es einen anderen Grund um die Übung durchzuführen?

Darüber hinaus inventarisieren Sie bei welchen Vorfällen Ihre Organisation unlängst eingesetzt wurde. Um welche Vorfälle ging es dabei? Wer war involviert und in welcher Rolle? Welche Lern- und Ansatzpunkte ergab die Auswertung?

Aus den Antworten zu diesen Fragen ergibt sich ein Gesamtbild Ihres Szenarios; die Umgebung, die Sie verwenden, die Größe und die Art des Vorfalls.

Schritt 2: Analyse und Beschreibung der Aufgaben
In diesem Schritt gehen Sie tiefer auf die verschiedenen Rollen und Aufgaben, die in Ihrem Szenario auftreten, ein. Auch dies erfolgt anhand einiger Fragen:

· Welche Rollen gibt es in dem Szenario, das Sie trainieren möchten?
· Welche Aufgaben und Teilaufgaben haben die Beteiligten?
· Über welche Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen sie, individuell und als Team? 

Schritt 3: Lernziele feststellen
Ihre Lernziele bestimmen ist ein entscheidender Schritt. Welche Verfahren, Kenntnisse und Fähigkeiten werden Sie trainieren? Hier werden Prioritäten gesetzt indem entschieden wird welche Menschen in welchen Rollen an der Übung beteiligt sind, sowie praktische Angelegenheiten geregelt wie die Zeit die man zur Verfügung hat.

Hinweis: In diesem Schritt legen Sie fest, welche Ergebnisse Sie mit Ihrem Training erreichen wollen. Machen Sie Ihre Lernziele daher SMART (Specific, Measurable, Attainable, Realistic and Timely) (spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch und fristgerecht).

Schritt 4: Die Gestaltung der Übung
In den vorigen Schritten haben Sie festgestellt, in welcher Umgebung und mit welchem Szenario Sie üben werden, wer Ihre Zielgruppe ist, was Ihre Lernziele sind und mit welchen praktischen Randbedingungen Sie zu tun haben. Dies sind die wichtigsten Grundlagen um Ihre Übung zu gestalten.

Auch hier gilt: Machen Sie die Dinge in der richtigen Reihenfolge. Bauen Sie nicht sofort in XVR, sondern schreiben Sie zuerst ein Drehbuch für diese Übung. In diesem Drehbuch können Sie festlegen wie das Szenario verläuft und wie das Rollenspiel zwischen Schüler und Lehrer aussieht.

Nur dann, also auf halbem Weg durch Schritt 4, bauen Sie in XVR!

Noch ein Tipp: Spielen Sie das Szenario zuerst ein paar Mal mit den anderen Ausbildern durch. Sie entdecken auf diese Weise rechtzeitig, ob das Szenario tatsächlich so funktioniert wie Sie wollen.

Schritt 5: Die Durchführung der Übung
Wie man eine Übung organisiert und durchführt, ist eine Geschichte für sich. Im nächsten Blog werde ich tiefer darauf eingehen.

Ein Extra-Tipp: Auch wenn Ihre Zeit begrenzt ist, gönnen Sie den Teilnehmern immer ein paar Minuten, um sich mit der Software und mit der Bedienung vertraut zu machen. Das gilt auch für Studenten, die regelmäßig mit XVR üben. Auf diese Weise vermeiden Sie Ungewissheiten bei der Verwendung von Joystick oder Gamepad und Ihre Studenten können sich voll und ganz auf die Übung konzentrieren.


Edwin van de Snepscheut ist Senior Consultant bei XVR Simulation.